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Bei mixed Schwarzen Menschen sei also eine »besonders scharfe Prüfung« notwendig, bevor einer Eheschließung stattgegeben würde.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Nürnberger Gesetze zwar abgeschafft, ein Gesetz änderte sich jedoch nicht: War die Mutter weiß und der Vater Schwarz, wurden ihre Kinder nicht als deutsche Staatsbürger*innen anerkannt, weil die Staatsbürger*innenschaft über den Vater weitergegeben wurde. Das betraf nach Kriegsende unter anderem einige Tausend Kinder Schwarzer US-Soldaten. Viele Schwarze Kinder wurden ihren weißen Müttern weggenommen, weil die Mütter rein rechtlich kein Sorgerecht über ihre eigenen Kinder hatten. Diese Kinder kamen in Heime oder wurden in einigen Fällen für Familien in den USA oder Dänemark zur Adoption freigegeben. Deutschland imaginierte man weiterhin als weiß und es gab institutionalisierte Programme, die dieses Bild aufrechterhalten sollten. Jedoch wurde unterschieden: Schwarze Menschen ohne weißes Elternteil waren aus institutioneller Sicht ein Problem, weil sie keine Deutschen waren. Mixed Personen waren ein Problem, gerade weil sie auch Deutsche waren und die Deutschen weniger weiß machten. Schwarze Menschen mit und ohne weißen Elternteil wurden immer wieder daran gehindert, Teil der deutschen Gesellschaft zu werden. Auf der anderen Seite war vor allem der institutionalisierte Rassismus, den sie erfuhren, nicht immer deckungsgleich.

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