Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

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Fragen um Zugehörigkeit oder die Suche nach den eigenen Wurzeln schienen Schwarze mit zwei Schwarzen Elternteilen jedoch anders auszuhandeln als mixed Menschen. Es ging weniger um Rassifizierung als Konstrukt, sondern um die tatsächlichen strukturellen Ungerechtigkeiten, wie den erschwerten Zugang zu finanzieller Sicherheit, den Kampf um die deutsche Staatsbürgerschaft und darum, welche Verantwortung die Diaspora gegenüber Menschen in den jeweiligen nicht-deutschen Herkunftsländern hat. Für sie fühlte sich Schwarzsein nicht nach einem Konstrukt an, weil sich ihr Schwarzsein in keinem Kontext verschob. Die Erzählungen darüber finden in der breiten Öffentlichkeit jedoch noch weniger Platz. Und wenn, dann nicht als Themen Schwarzer Menschen, sondern als Themen migrantisierter Menschen, unabhängig von Rassifizierung. Beide Richtungen entwickelten sich über die Jahre weiter – und immer wieder muss ich betonen: Diese Einteilungen sind sehr grob und basieren zum Großteil auf Beobachtungen. Auch weil es keine genaue Datenerhebung über Schwarze Menschen in Deutschland gibt. Natürlich gab es nicht-mixed Personen in der afrodeutschen Bewegung, genauso wie es mixed Schwarze in migrantisierten Communities gab. Natürlich gibt es nicht-mixed Personen, die bei weißen Adoptiveltern aufwachsen und es gibt mixed Personen, die nur mit der Schwarzen Familie aufwachsen oder mit beiden Elternteilen.

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