Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

20 страница из 53

Auch heute wird in Deutschland darüber gestritten, wer in die Kategorie »Schwarz« fällt. Vor allem zwei Ansätze scheinen hier aufeinanderzuprallen: Der eine, der Schwarzsein als ein Konstrukt begreift, das sich je nach Kontext – also Perspektive, nationale Geschichte und Sprache – verschiebt. Man ist nicht Schwarz, sondern die Gesellschaft macht eine*n Schwarz. Der andere ist ein essenzialistischer Ansatz, der Schwarz als eine feststehende Kategorie denkt, die unabhängig von Kontext und Gesellschaft ist. Dieser Ansatz lässt jedoch in letzter Konsequenz Rassendenken zu, indem er Schwarzsein auf etwas Biologisches, Unverrückbares zurückführt. Man wird also nicht Schwarz gemacht, sondern man ist es einfach.

Es ist wichtig, über Unterschiede im Schwarzsein zu sprechen. Dazu gehört auch die berechtigte Kritik, dass Erfahrungen von mixed Menschen oft stellvertretend für alle Schwarze Menschen wahrgenommen werden. Jedoch habe ich oft gesehen, wie diese Kritik mit biologistischen Argumenten vermischt wird. Mixed Menschen seien nicht richtig Schwarz, beispielsweise weil sie »weißes Blut« hätten. Hier dreht sich der »One drop rule«-Gedanke um. Als sei Schwarzsein auch etwas, das pur und rein gehalten werden müsse. Das ist gefährlich und ganz einfach falsch.

Правообладателям