Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

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Auch in anderen Momenten in meinem Leben profitierte ich davon, eine weiße Mutter zu haben. Der Rassismus, den ich mit ihr an meiner Seite erlebte, war ein anderer als der Rassismus, der mir mit meinem Schwarzen Vater entgegenschlug. Mit meiner Mutter wurde ich in der Berliner U-Bahn wohlwollender angeschaut: Was für ein süßes kleines Schokokind – Café au lait. Mit meinem Vater erntete ich viel aggressivere Reaktionen. Auch das N-Wort fiel regelmäßig. Vor einem Jahr sprach ich mit meiner Freundin Kelly darüber. Kelly ist ein Jahr älter. Sie ist, wie ich, Berlinerin und nur ein paar Kilometer von mir entfernt aufgewachsen. Ihre Eltern kamen beide in den 1980er-Jahren aus Ghana nach Deutschland. »Meine Eltern sind Schwarz und sprechen nicht so gut Deutsch. Sie konnten mich in der Schule nicht so schützen und verteidigen wie weiße Elternteile. Diesen Vorteil hatte ich nicht.« Schwarze Kinder werden in diesem Land systemisch diskriminiert. Deutschland hat ein Rassismusproblem, das sich auch in unseren Bildungsinstitutionen widerspiegelt. Eltern, die selbst das deutsche Schulsystem durchlaufen haben, können ihre Kinder besser unterstützen und schützen. Auch ein deutscher Nachname kann ein Vorteil sein. Studien belegen, dass Menschen mit einem ausländisch klingenden Namen auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt diskriminiert werden.4

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