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DAS PROBLEM MIT DEM BLACK AWAKENING

Viele biracial Schwarze Menschen erkennen ihr Schwarzsein innerhalb eines Prozesses der Politisierung. Vielleicht hatte ihr weißes Umfeld ihnen zuvor bewusst oder auch unbewusst eingeredet, sie müssten sich für ihr Schwarzsein schämen. Diese Nähe zum Weißsein, in der viele biracial Schwarze Menschen leben, bedeutet einen unbestreitbaren Zugang zu Privilegien. Gleichzeitig ist sie es auch, die zu den Identitätsproblemen führt, die vielerorts als biracial tears abgetan werden. Ich kenne Schwarze Menschen mit zwei Schwarzen Elternteilen, die von ähnlichen Problemen berichten, weil sie sehr isoliert von anderen Schwarzen Menschen aufwuchsen. Diese Identitätsprobleme lediglich auf biracial Schwarze Menschen zu projizieren, klammert auch die Realitäten vieler adoptierter Schwarzer Menschen in diesem Land aus. Trotzdem: Das Schwarze Erwachen findet sich vor allem in den Erzählungen Schwarzer Menschen mit einem weißen Elternteil wieder. Wäre es da nicht vielleicht wichtiger, diesen Prozess als Teil einer eigenen Identität zu besprechen und nicht unter dem Deckmantel eines kollektiven Schwarzseins? Denn was ist mit denen unter uns, die sich nicht aussuchen können, ob sie Schwarz sind oder eben nicht? Was ist mit denen, für die Schwarzsein von Anfang an mehr war als ihre gesammelten Rassismuserfahrungen? Wo sind ihre Geschichten? Wenn wir Schwarzsein nur aufs Politische beziehen, kommt der kulturelle Aspekt zu kurz. Viele Schwarze Menschen mit zwei Schwarzen Elternteilen wachsen innerhalb eines afrodiasporischen Umfelds auf. Das bedeutet, ihr Blick richtet sich vor allem auf Schwarze Menschen. Dort wünschen sie sich Empowerment und Veränderung.

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