Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

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Als ich aufwuchs, fühlte ich mich mit meiner Familiengeschichte weder der afrodeutschen Bewegung noch den migrantisierten Schwarzen Communities wirklich zugehörig. Denn meine Familiengeschichte war wenig mit der ihren vergleichbar. Strukturell wurden Schwarze Kinder mit weißen deutschen Müttern stärker diskriminiert als diejenigen mit weißen deutschen Vätern. Wenn ich also diese ganzen Privilegien hatte und dadurch nur abgemilderte Formen von Rassismus erfuhr – warum war ich mir dann meines Schwarzseins so sicher?

Nun, als Teenagerin am Kölner Hauptbahnhof meinte ich zwar, mich von anderen mixed Kindern abgrenzen zu müssen – die Wahrheit ist jedoch, dass vieles bei mir natürlich ganz ähnlich war. Auch ich hatte keine Schwarze Community um mich herum, zu der ich mich zugehörig fühlte. Auch ich sah mich zwischen den Stühlen – zwischen Zugehörigkeitsgefühl und Privilegien. Aber ich hatte das Glück, dass ich nicht allein war. Meine Familie war meine Community. Daher kam auch mein Schwarzes Selbstbewusstsein. Meine Mutter brachte mir bei, mich als Schwarz zu identifizieren und dass mein Mixedsein meinem Schwarzsein keinen Abbruch tun würde. Diese Haltung kam aus ihrer afroamerikanischen Sozialisierung.

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