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Nur: Er hatte für mindestens einen der Überfälle ein Alibi, weil er da nämlich gar nicht Deutschland gewesen war, sondern in Polen, in Stettin, bei seinen Eltern. Dieses Alibi war von mehreren Seiten überprüft worden. Und dann hatte es noch einen Überfall gegeben, als Filip schon in der Klinik gelegen hatte, das war ein weiteres Indiz für seine Unschuld.

Sie versuchte seitdem, sich über ihre Gefühle für ihn klarzuwerden. War sie in ihn verliebt? Ja, sagte sie sich jetzt, während sie durch die klare, kühle Herbstluft lief. Sie war in ihn verliebt, und sie vermutete, dass er auch in sie verliebt war. Sie waren beide nicht mehr jung, aber eben auch noch längst nicht alt, Filip war vor kurzem fünfzig geworden – und plötzlich war es wieder da, dieses so lange vermisste Gefühl, dass der Himmel, wie es so schön hieß, voller Geigen hing.

Unter normalen Umständen, begriff sie schlagartig, wären sie längst ein Liebespaar geworden. Aber die Umstände waren eben nicht normal. Filip stand nicht mehr unter Verdacht, aber ein Rest Unsicherheit war geblieben, denn der Tankstellenräuber hatte bislang nicht gefasst werden können. Und noch etwas begriff sie, während sie mit langen Schritten den Park durchquerte: Es lag weniger an ihr, dass sie sich noch nicht nähergekommen waren, als an Filip. Er war es, der einen handfesten Beweis für seine Unschuld brauchte, er war es, der sich ihr nicht nähern würde, so lange immer noch eine entfernte Möglichkeit bestand, dass er, wie auch immer, eben doch mit diesen Überfällen zu tun hatte.

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