Читать книгу Kelter Media Adventskalender 1. Kelter Media Adventskalender онлайн

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Maxi nickte nur, sie hatte plötzlich Tränen in den Augen.

Antonia widmete sich dem Salat, um ihrer Kollegin die Möglichkeit zu geben, sich wieder zu fassen.

Sie blickte erst auf, als Maxi mit ihrer normalen Stimme: »Dankeschön«, sagte.

»Da nich‘ für, wie die Norddeutschen sagen«, lächelte Antonia.

Bevor sie sich auf den Rückweg zur Praxis machten, umarmten sie einander.

*

Beim Familien-Abendessen berichtete Leon von Schwester Maries Verdacht, dass eine Patientin der Kayser-Klinik in ihrem Pflegeheim durch gewaltsame Maßnahmen und schädliche Medikamente nach und nach ›ruhiggestellt‹ würde.

»Du meinst, sie soll umgebracht werden?«, fragte Kyra.

Leon hatte den Fall bewusst ­zurückhaltend und allgemein geschildert, aber er sah nun, dass die Kinder genau verstanden hatten, welche Tragweite er hatte. »Das ist­ Schwester Maries Verdacht«, räumte er ein.

Kyra war blass geworden, auch die anderen sahen entsetzt aus. »Und was macht ihr jetzt, Papa?«, fragte Kyra.

Er wusste mittlerweile ein bisschen mehr als zum Zeitpunkt seines Gesprächs mit Schwester Marie, weil er festgestellt hatte, dass das bewusste Heim schon öfter in die Schlagzeilen geraten war. Dabei war es ein eher teures Heim. Aber offenbar war der Mangel an Pflegekräften so groß, dass auch Leute eingestellt wurden, die den Anforderungen des Berufs vor allem charakterlich in keiner Weise genügten. Und die Arbeitsüberlastung war so hoch, dass es einzelnen Personen gelingen konnte, unterm Radar zu bleiben, wenn sie die ihnen anvertrauten Menschen nicht so behandelten, wie sie es hätten tun sollen.

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