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Am Ende hatte ich alle Informationen: Abfahrtszeit, Ort, Kosten. Ich fand mich also damit ab, einen Tag länger auf Kos zu bleiben, und überlegte, was ich in dieser Zeit tun solle.

Zuallererst setzte ich mich auf eine Bank mit Blick aufs Meer und schrieb weiter an meinem Tagebuch. Wie immer fiel es mir schwer, etwas zu Papier zu bringen; erst überlegte ich Ewigkeiten, strich dann jedes dritte Wort wieder aus, um es durch ein anderes zu ersetzen, und fand das Geschriebene anschließend schlimmer als zuvor. Die einzigen Dinge, die mich anspornten weiterzuschreiben, waren das wunderschöne Tagebuch, die Befürchtung, alles bisher Erlebte bald vergessen zu können, und die Tatsache, dass sich auf den bisherigen Seiten doch eine kleine Besserung meines Schreibstils erahnen ließ.

Am späten Nachmittag machte ich mich auf, um trotz der ungünstigen Verhältnisse Straßenmusik zu machen. Ich hoffte, dass am Abend etwas mehr los sei.

Bald fand ich eine kleine, im Hinblick auf die Akustik sehr gut gelegene Straße, in der keine Autos fahren konnten. Einziges Manko: kaum Menschen. Ich packte meine Gitarre aus und platzierte wie gewohnt die zusammengefaltete grüne Hülle vor mir auf dem Boden, damit meine Kappe nicht so schnell schmutzig wurde. Das erste Geldstück legte ich selbst hinein. Keine Ahnung, ob es etwas nutzte – ich hatte damit angefangen, als es ein paarmal am Anfang so schlecht lief, dass ich dachte, die Leute wüssten nicht, dass man dort Geld hineinwerfen darf. Ich nannte dieses Geldstück immer meinen »Ködereuro«.

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