Читать книгу Die Regeln. Kodex für Radsportjünger онлайн

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Im Chez Fotheringham haben wir auch eine Regel #5a, die ich als geeignete Ergänzung für den Kodex erachten würde. Es sind nur fünf Wörter, die alles sagen: Eddy hat sich nie beschwert. Es gibt sicherlich Puristen, die argumentieren würden, dass sich Eddy sehr wohl beschwert hat, sogar recht häufig, und an diesem Einwand ist durchaus etwas dran. Eddy war dafür bekannt, seine Gegner beim Warten vor dem Start darauf hinzuweisen, dass er Kopfschmerzen/ein lädiertes Knie/ein Ziehen im Ellbogen/eine leichte Erkältung habe. Aber er ließ sich davon nicht aufhalten und gewann das besagte Rennen auch so. Und niemals hätte er das Zipperlein als Ausrede benutzt, um das Rennen sausen zu lassen.

Die Regeln überlappen sich teils mit einem eher obskuren Verhaltenskodex namens »Das Wissen«, das all denjenigen bekannt sein wird, die die Weisheiten von Robert Millar studiert haben. »Das Wissen« ist eine Sammlung von Konventionen des Radsports, die Millar in den 1980ern als einer der damals nur sehr wenigen englischsprachigen Profis im Peloton lernte zu befolgen. Mitte der 1990er Jahre verkündete er sie dann dem britischen Publikum in einigen Artikeln im Magazin Cycle Sport: Man isst nicht das weichere Innere des Baguettes. Hotelzimmer und Teamautos dürfen keine Klimaanlage haben. Wenn man nicht auf dem Rad sitzt, sollte man immer eine Wollmütze tragen, außer im Hochsommer. Man muss der Versuchung widerstehen, in kurzen Hose zu trainieren, vor allem wenn es 40 Grad im Schatten sind. Man stellt sich unter die Dusche und nimmt kein Bad in der Wanne, denn Baden zerstört den Muskeltonus. Die Velominati-Regel, dass man sich niemals am Tag vor einem Rennen rasieren darf, weil dies einen schwächt, ist direkt von Millar übernommen.

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