Читать книгу Geld - Spiel - Glück. Glücksspiele und -spieler aus historischer, philosophischer und psychologischer Sicht онлайн

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Ich freue mich ganz besonders, dass diese Sonderausstellung es nun erstmals ermöglicht, Stücke im Original zu zeigen, von deren Existenz bislang kaum jemand wusste, wie zum Beispiel einen mit einem echten Diamanten besetzten Jeton aus dem Jahr 1940 aus dem deutschen Casino Baden-Baden, der unserem Bild von der Zeit des Zweiten Weltkriegs eine neue und unerwartete Facette hinzufügt.

Das Beispiel zeigt: Glücksspiel ist unbestritten ein Teil unserer Kulturgeschichte. Dennoch tun wir uns sehr schwer im Umgang mit dem Thema und möchten es am liebsten tabuisieren. Anders als in Asien ist das Glücksspiel in der westlichen Welt offiziell eher verpönt. Niemand erzählt in der Öffentlichkeit frank und frei von einem Casinobesuch, während das Lottospielen oder das Kartenspiel mit Freunden für uns selbstverständlich sind. Es ist eine schwierige Debatte über Moral und Unmoral, bei der offenbleibt, wer darüber bestimmt, was moralisch korrekt ist und was nicht. Sehr schnell ist man bei der Frage, warum Glücksspiel unmoralisch sein soll, wenn doch der Staat selbst Glücksspiele anbietet und hieraus hohe Einnahmen generiert. Am Ende gibt es keine allgemeingültige Antwort. Denn wie alles im Leben, so hat auch das Glücksspiel zwei Seiten: Es birgt Chancen und Risiken und jeder Mensch entscheidet individuell, wie er das Spiel des Lebens spielt.

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