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Le Touquet ist schäbiger als in meiner Erinnerung. Es ist nicht so nobel, wie es mir aus der zeitlichen Distanz erschien. Die Altstadt ist zwar hübsch, aber der Strand, der zwischen den Weltkriegen so viele Engländer angezogen hat, ist völlig verbaut und einfach nur hässlich. Die wenigen Strandvillen aus dem 19. Jahrhundert, die zwischen den Wohnblocks überlebt haben, leisten den Horden geschmackloser Touristen noch recht elegant Widerstand, aber ich glaube, eines Tages werden auch sie den Stadtentwicklern zum Opfer fallen. Wir radeln durch die Stadt und dann am Strand zurück durch das am nördlichen Rand der Stadt gelegene Naturschutzgebiet. Hier sieht es ganz anders aus. In den Dünentälern am Rand des Waldes ist es still und hübsch. Auf der einen Seite befinden sich Meer und Küstenwald – eine struppige Kombination aus Sanddorn und Birken –, während sich auf der Inlandseite Kiefern durchgesetzt haben. Wir radeln auf der hölzernen Promenade zu einem Aussichtspunkt, wo wir das Mündungsgebiet der Somme überblicken können. Eine Robbe dümpelt im Wasser, und das schlickige Watt erstreckt sich in die Ferne. Die aire ist ganz in der Nähe, sie grenzt an den Segelclub und ein kleines Restaurant am Fluss. Wir wandern hinunter ins Watt und entdecken dort Meerfenchel – ein hellgrüner Teppich kurzer, kräftiger Sukkulenten. Ich pflücke ein Stück davon ab und probiere es. Ich finde es großartig. Es ist salzig und frisch und schmeckt nach See. Wenn ich nicht schon hier wäre, könnte ich mich mit nur einem winzigen Bissen davon hierher teleportieren.

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