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Als wir in Saint-Valery-sur-Somme eintreffen, erkenne ich es kaum wieder. Es ist voller Touristen und strotzt nur so vor Blumenarrangements. Wir parken außerhalb der Stadt und fahren dann mit dem Rad wieder hinein, am Canal de la Somme entlang. Dabei folgen wir den Schienen der Dampfeisenbahn, die die Stadt mit dem Naturschutzgebiet auf der anderen Seite der Bucht verbindet. Wir fahren am neuen Teil der Stadt vorbei und direkt in die kleine ummauerte Zitadelle hinein.

Sofort bin ich wieder in der Vergangenheit. Wir entdecken den Platz und das Stadttor, durch das all meine Schauspieler damals hindurchgegangen sind. Auch Johanna von Orléans ist durch diese Mauern geschritten, weil sie hier gefangen gehalten wurde, bevor man ihr in Rouen den Prozess machte und sie dann auf dem Scheiterhaufen verbrannte. Der Platz hat sich zum Glück nicht verändert, und die Gebäude – eine zeitlose Mixtur aus Backstein, Feuerstein und Holz – wachen über die darunter stehenden Platanen. Als Lizzy sich hinsetzt, um einen Anruf entgegenzunehmen, habe ich einen Flashback: Auf diesen Stufen habe ich damals gesessen, als das Mädchen, mit dem ich vor meiner Abreise zusammen war, mit mir Schluss machte. Im Ausland an einem Film mitzuarbeiten, hört sich toll an, aber es hat nichts Glamouröses, wenn man nach einer 100-Stunden-Woche verlassen wird, noch dazu in einem fremden Land, und wegen des nächsten Arbeitstages so gestresst ist, dass man ohne eine halbe Flasche Rotwein nicht einschlafen kann.

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