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Vor Saint-Malo fahren wir wieder auf die Route de la Baie und folgen der Küste am Damm entlang, der am Rand der Bucht von Mont-Saint-Michel die Salzmarschen vom urbar gemachten Ackerland trennt. In der Ferne wird unser Ziel zu einem Wegweiser, den wir nicht ignorieren können – auch wenn er sich in 20 Kilometern Entfernung mitten in der Bucht befindet. Le Mont-Saint-Michel ist immer noch so beeindruckend wie damals, als ich ihn als kleines Kind zum ersten Mal gesehen habe. Er erhebt sich in den Himmel wie ein Schiff, das in einem leuchtenden Watt voll hellgrünem Meerfenchel gestrandet ist, wobei seine vergoldete Turmspitze die Wolken durchstößt. Er ist atemberaubend, und trotz der Touristenbusse und der maskentragenden Menschenmassen bin ich einfach überwältigt. Der Kontrast zwischen der Turmspitze sowie den gezackten Umrissen der Gebäude, mit denen der Felsen bebaut ist, und den sanften, natürlichen Linien der Flüsse, der Flecken von Weideland und der kleinen Inseln im Mündungsgebiet drum herum könnte nicht größer sein. Es ist kein Wunder, dass man den Mont-Saint-Michel einst als Darstellung des Himmels auf Erden betrachtet hat, als etwas, das dem Himmel am nächsten kam, ohne dass man selbst dort gewesen sein musste. Wie Pilger nehmen wir die navette (den Shuttlebus) vom Parkplatz aus, wandern durch die Straßen und stehen mit offenem Mund vor dieser Architektur, beeindruckt von der Leistung und der Hingabe, die darin ihren Ausdruck finden.

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