Читать книгу Equus Lost?. Ein neues Verständnis für die wahre Natur der Pferd-Mensch-Beziehung: Verstehen statt Dominanz онлайн

13 страница из 33

Sie befinden sich in einem Entscheidungsprozess, ob sie ihre Suche nach Wasser fortsetzen wollen oder nicht. Nichts passiert und Minuten wirken wie eine Ewigkeit. Dann beschließen die beiden Stuten, sich langsam umzudrehen. Die anderen Familienmitglieder tun dasselbe, einer nach dem anderen, so wie die Entscheidung weitergetragen wird, und verschwinden wieder zwischen den Bäumen.

Aber dann entstehen plötzlich auf einer Seite der Gruppe andere Bewegungen: Eine recht alte Stute erscheint. Sie ist sichtlich schwach und kann sich nur noch mit viel Mühe bewegen. Sie wählt die der Gruppe entgegengesetzte Richtung, kommt auf uns zu und schreitet an uns vorbei. Ihr Körper ist von den Erfahrungen eines Lebens alt und verbraucht, aber ihr Blick ist lebendig und ruhig, und so blickt sie uns auch an. Sie ist sich unserer Präsenz bewusst, lässt sich davon aber nicht beeinflussen und setzt ihren Weg langsam fort. Die anderen Pferde scheinen für einen Augenblick unentschlossen: Sie sehen der alten Stute nach, sie sehen uns an, sie beobachten den Weg und den Wald hinter ihnen. Dann wenden sie sich wieder gemeinsam um, folgen der alten Stute und nehmen ebenfalls den Pfad an uns vorbei zur Wasserstelle im Tal. Einige der neugierigeren Pferde sehen uns an, andere nicht. Nachdem sie ihre Meinung geändert haben, folgen sie nun ihrem ursprünglichen Pfad an uns vorbei und bewegen sich gemeinsam der inneren Motivation der alten, fragilen Stute folgend.

Правообладателям