Читать книгу Equus Lost?. Ein neues Verständnis für die wahre Natur der Pferd-Mensch-Beziehung: Verstehen statt Dominanz онлайн

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EVOLUTION UND TRAINING

Aus evolutionärer Sicht sind Pferde Säugetiere. Sie gehören zur Familie der Equiden und zur Ordnung der Perissodaktylen (Unpaarhufer). Aus ökologischer Sicht sind sie Pflanzenfresser und können – abhängig vom Lebensraum – fleischfressenden Beutegreifern zum Opfer fallen. Aus ethologischer Sicht sind Pferde soziokognitive Tiere mit ihren eigenen spezifischen und individuellen Merkmalen. Sie daher nur als Beute oder als Tier zu begreifen, das „kämpft oder flieht”, ist eindeutig zu vereinfachend und hindert uns daran, sie so zu sehen, wie sie wirklich sind.

Viele moderne Trainingsmethoden konzentrieren sich jedoch auf eben dieses vereinfachte Konzept vom Pferd als fliehendem und reaktivem Tier, das kontrolliert werden muss, wenn wir eine sichere und effiziente Interaktion wünschen. In Wirklichkeit werden Pferde erst aufgrund ihres Zusammenlebens mit Menschen zu Kampf- oder Fluchttieren. In der Geschichte von der Begegnung mit den Esperia-Ponys gibt es zum Beispiel keine Anzeichen einer Fluchttendenz. Es besteht keine Notwendigkeit dafür. Wir sollten uns also fragen, warum Hauspferde das Bedürfnis haben, so viele reaktive Verhaltensweisen zu zeigen.

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