Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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Und welchen Namen soll ich führen, Großmutter? fragte der Jüngling mit einem eigenthümlichen Erbangen.

Dieses mein Haus gibt dir einen Namen, – den die Welt achten muß, Graf Ludwig Carl von Varel! entgegnete die Reichsgräfin. Vielleicht – wird dereinst noch ein anderer Name dir zu Theil. Einen Reisepaß auf diesen unsern Namen besorgt Herr Windt in unserer Hofkanzlei.

O Himmel, wie viel möchte ich dir noch sagen – aber ein Gedanke drängt den anderen von hinnen, und das Wort scheiden jagt wie ein Cherub mit dem flammenden Schwerte alles Denken der Liebe aus seinem stillen Paradiese. Doch – sieh, wie vergeßlich das Alter ist – fast hätte ich dir unbehändigt gelassen, was ich eigens als ein Andenken dir zurückgelegt. Möge dieses Buch und mögen diese Blätter dir werth und theuer bleiben, ich gedachte mich nie von ihnen zu trennen, aber mit in die Ewigkeit hinüber kann ich sie ja doch nicht nehmen, so bewahre du sie treulich auf. Dieses Buch ist das Tagebuch meiner Großmutter, Charlotte Aemilie; sie schrieb es mit eigener Hand für ihren Sohn, meinen Vater, nieder, und meine in Gott ruhende Frau Mutter, die geborene Landgräfin, bemerkte dies auf dem Titelblatt mit den Zügen ihres theuren Namens. Das Buch umfaßt sechsundfünfzig Jahre, von der Vermählung bis zum Tode.

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