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Es ruft: »Kommst du nicht balde?« –
Das hat das Vögelein verführt,
Fort flog's zum grünen Walde –
Nun muß der Knabe einsam gehn,
Klagt über Tal und Hügel:
»Süß' Lieb, süß' Lieb, wie bist du schön:
Ach, hättst du keine Flügel!« –
Der Kranke
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Vögelein munter
Singen so schön,
Laßt mich hinunter
Spazieren gehn!
»Nacht ists ja draußen;
's war nur der Sturm,
Den du hörst sausen
Droben vom Turm.«
Liebchen im Garten
Seh ich dort stehn,
Lang mußt sie warten,
O laßt mich gehn.
»Still nur, der blasse
Tod ists, der sacht
Dort durch die Gasse
Schleicht in der Nacht.«
Wie mir ergraute,
Bleiches Gesicht!
Gebt mir die Laute,
Mir wird so licht!
»Was willst du singen
In tiefster Not?
Lenz, Lust vergingen,
Liebchen ist tot!« –
Laßt mich, Gespenster!
Lied, riegl auf die Gruft!
Öffnet die Fenster,
Luft, frische freie Luft!
Der Kranke (II)
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Soll ich dich denn nun verlassen,
Erde, heitres Vaterhaus?
Herzlich Lieben, mutig Hassen,
Ist denn alles, alles aus?
Vor dem Fenster durch die Linden