Читать книгу Fachdidaktik Englisch - Fokus Literaturvermittlung. Eine hermeneutische Analyse von Lehrwerken der gymnasialen Oberstufe онлайн

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Bildungästhetische Urteilskraft und ästhetisches Bewusstsein entwickelnden Intellekt schulenKompetenzerwerbzur allgemeinen Lesefähigkeit ( literacy ) beitragenKulturvermittlungzeigen, dass Literatur Teil diskursiver Systeme ist, die sich wechselseitig beeinflussenLiteratur als Teil des ‚kulturellen Gedächtnisses‘ verstehbar machenLiteratur als Dokument einer Zeit untersuchendie wechselseitige Bedingtheit von Literatur und Geschichte aufzeigenKognition / Kommunikationzeigen, dass Narrative ein Element des Denkens und eine Form der Kommunikation darstellendie sprachliche Form von Literatur als Ursache für ihre ästhetischen und emotionalen Effekte aufzeigenMoralische Bildungzeigen, dass Literatur analysierbare menschliche Konflikte enthält

Tab. 1:

Funktionen und Ziele des Literaturunterrichts (Weskamp 2019: 132-133, Herv. JM)

Nimmt man die verschiedenen Parameter, so zeigt sich eine große Diskrepanz zwischen den Ansprüchen an eine fortgeschrittene fremdsprachliche Lesekompetenz (sowohl an der Schule als auch der Hochschule) und der Realität der Lernenden.4 „Fakt ist“, bilanziert Christa Jansohn in einem Beitrag zur Qualität der Lehrerausbildung im Fach Englisch, „dass die Schere zwischen schulischen Anforderungen und universitären Visionen immer weiter auseinandergeht.“ (Jansohn 2015: 83) In der Tat gelangen viele Studierende der Anglistik nicht nur der ersten zwei Semester rasch an die Grenzen ihrer Lesekompetenz. Lesepensen von mehr als drei Romanen oder Dramen im Semester, oder mit mehr als ein bis zwei Gedichten pro Seminarsitzung werden häufig nicht nur als zeitliche, sondern auch sprachliche Überforderung betrachtet – erst recht im Verbund mit der Sekundärliteratur, die auch Verständnishilfen sein können, aber vor allem zur Reflexion des Gelesenen sowie zur Metareflexion einer methodisch oder theoretisch informierten Texterschließung anregen sollen. Komplexe uneigentliche Schreibweisen wie Ironie und Satire oder stilistische Mittel jenseits von Alliteration, Paarreim und Metapher werden kaum selbstständig erkannt und entsprechend wenig von den Studierenden selbst thematisiert. Stilanalysen erfolgen in der Regel auf rein deskriptive Art – nicht selten in Stichwort- und Tabellenform, die allenfalls eine grobe funktionale Deutung präsentieren, ohne in zusammenhängende Interpretationstexte zu münden. Kritische, historisch und ästhetisch begründete Einsichten über einen komplexen literarischen Text zu formulieren überfordert viele Studierende noch am Ende ihres Erststudiums.

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