Читать книгу Soziale Arbeit und Polizei. Zwischen Konflikt und Kooperation онлайн

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Für die Soziale Arbeit ist die Perspektive auf Veränderungen und mögliche Chancen zentral. Sofern es um die Ermittlung von Verantwortlichkeiten geht, geschieht dies als Voraussetzung für mögliche Problemlösungen. Ihre Perspektive ist davon bestimmt, dass sie Optionen für Individuen, Gruppen oder Gemeinwesen befördern will.

Basales Paradigma

Von Hermann Nohl soll die Formulierung stammen, dass die Polizei sich um Menschen kümmert, die Probleme machen, während die Sozialpädagogik sich um Menschen kümmert, die Probleme haben. Auch wenn in dieser Gegenüberstellung unterschlagen wird, dass die Soziale Arbeit mit KlientInnen konfrontiert wird, die ihre Lage nicht als problematisch empfinden – es sich also um ein zugeschriebenes Problem handelt –, so wird in diesem Satz die grundlegende Diskrepanz deutlich: Die Polizei tritt ins Feld, wenn eine Störung zu befürchten ist oder eingetreten ist. Aus dieser Perspektive und mit spezifischen Aufträgen nimmt die Polizei soziale Wirklichkeit wahr.

Das Störende oder Gefährliche ist für die Soziale Arbeit sekundär. Hier steht im Vordergrund, dass ein Problem, ein Defizit, ein Mangel etc. diagnostiziert wird. Die sozialarbeiterische Tätigkeit besteht darin, Unterstützungen und Hilfen zugänglich zu machen, um die Probleme lösen zu können.


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