Читать книгу Kreaturen des Todes - 2. Band онлайн

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Aber was sie wirklich wollte, bekam sie nicht. Das Leben verläuft nicht nach «Pretty Woman»-Drehbuch. Nitribitts Spitzname «Gräfin Mariza» ließ sie in der Hierarchie unter ihresgleichen aufsteigen - aber die deutschen Familiendynastien waren moralische Instanzen. Und Nitribitt war keine, die man heiratet.

Sein «Fohlen», dem er «1000 Zuckerstücke ins Maul stecken» wollte, musste er auf «Rehchen» umtaufen, weil schon ein anderer sie «Fohlen» rief.

Schon Junggeselle Ernst Wilhelm Sachs, in den Nitribitt «sehr verliebt» war, wie sie ihrer Freundin Irene erzählte, ließ die Edelhure zwar ein paar Tage in seiner Schweinfurter Wohnung bleiben, wir erwähnten es schon, - länger aber nicht, obwohl er dort alleine lebte. Ihr Verhältnis beschrieb Sachs als «ohne jegliche ernste Absichten». 1957 heiratete er das echte Mannequin Model Eleonora Vollweiler.

Von dem alleinstehenden Krupp-Spross hatte Nitribitt wiederum ein silbern gerahmtes Foto auf ihrem Musikschrank stehen. Sie bezeichnete ihn als ihren festen Freund. Von Bohlen und Halbach machte sich kaum Illusionen. Einmal überredete Nitribitt ihn, mit ihr das Haus zu verlassen, sie gingen zu «Betten Raab», wo er ein Muster für Steppdecken und Kopfkissen ihres Doppelbetts aussuchen sollte. Klingt, als habe Nitribitt ein wenig Nestbau betrieben. Noch vor der Angst vor Aids und der Selbstverständlichkeit der Pille sorgte von Bohlen und Halbach immer für Präservative, damit Nitribitt ihm kein Kind anhängen konnte. Als sie ihn auf eine Ehe ansprach, meinte er, da müsse man «auf den Mond fahren». «Also gute Nacht, träume süss», schrieb er ihr einmal.

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