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Schlafe Liebchen, weil's auf Erden

Nun so still und seltsam wird!

Oben geht die goldne Herde,

Für uns alle wacht der Hirt.

In der Ferne ziehn Gewitter;

Einsam auf dem Schifflein schwank

Greif ich draußen die Zither,

Weil mir gar so schwül und bang.

Schlingend sich an Bäum' und Zweigen,

In dein stilles Kämmerlein,

Wie auf goldnen Leitern, steigen

Diese Töne aus und ein.

Und ein wunderschöner Knabe

Schifft hoch über Tal und Kluft,

Rührt mit seinem goldnen Stabe

Säuselnd in der lauen Luft.

Und in wunderbaren Weisen

Singt er ein uraltes Lied,

Das in linden Zauberkreisen

Hinter seinem Schifflein zieht.

Ach, den süßen Klang verführet

Weit der buhlerische Wind,

Und durch Schloß und Wand ihn spüret

Träumend jedes schöne Kind.

Es fing stärker an zu blitzen, das Gewitter stieg herauf, Viktor schaukelte heftiger mit dem Kahne;

Leontin sang:

Es waren zwei junge Grafen

Verliebt bis in den Tod,

Die konnten nicht ruhn noch schlafen

Bis an den Morgen rot.

O trau den zwei Gesellen,

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