Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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Diese Auflistung ist keineswegs zufällig, sondern macht die Bandbreite der Wirkung des MediumsMedium GeldGeld plastisch. Die Verschiedenheit hat einen gemeinsamen Nenner: das kommunizierte BegehrenBegehren, das in seinem Einsatz der Mittel von großer Rationalität getragen ist. Bemerkenswert ist aber auch das, was ich die radikale AmbivalenzAmbivalenz im Denken SimmelsSimmel, Georg nennen möchte: Die Angehörigen der Geldkultur haben keine Wahl zwischen deren positiven und deren negativen Aspekten, denn beide Seiten bilden eine unzertrennliche Einheit. So ist der charakterlose Mensch der Kultur des Geldes keineswegs nur negativ, ihm sind nur die festen Grundlagen des Seins abhanden gekommen, deshalb fällt es ihm – so jedenfalls das Argument von SimmelSimmel, Georg – leichter, friedfertig zu sein.

Betrachten wir also noch einmal etwas genauer die Phänomene des Begehrens und Wertens. Wie wir schon gesehen haben, hat MarxMarx, Karl bekanntlich den Wert der Ware an die durchschnittlich in dieser vergegenständlichten Arbeit geknüpft.8 Wenn die Arbeit jenes Element ist, das den Wert einer Ware konstituiert, liegt es nahe, das Hauptaugenmerk dieser Produktionsstätte nicht nur der modernenModerne, modern, -moderne Waren, sondern auch ihres Wertes zuzuwenden. Kurzum, der von MarxMarx, Karl initiierte DiskursDiskurs ist auf die Produktion, nicht auf die Distribution und die medialen Interaktionen und Inszenierungen gerichtet. Mit dieser so produktiven wie unproduktiven Blickverengung hängt ursächlich zusammen, dass der orthodoxe MarxismusMarxismus, marxistisch niemals eine anspruchsvolle Kultur-, geschweige denn eine MedientheorieMedien, Medien-, -medien, medien- hervorgebracht hat. Dass der Realsozialismus zum Zeitpunkt einer medialen Revolution, der des Computers, in sich zusammensackte, war also kein reiner historischer Zufall.

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