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Die SubjektivitätSachregisterSubjektivität, subjektiv des Menschen in der Geldkultur geht mit einer wachen und wachsenden Zweckrationalität einher. Das GeldGeld, das den direkten Warentausch überwindet, ist selbst schon ein Abstraktum, dessen einziger Wert darin besteht, wie MarxMarx, Karl zu Recht betont, dass es ein universelles Tauschmittel ist. Oder anders, nämlich kulturwissenschaftlicher formuliert: Es ist das MediumMedium unseres Begehrens.

Die erste ‚Abstraktion‘ besteht also darin, dass ich für etwas arbeite, das ich selbst nicht begehre, das aber andere begehren, so dass ich mir das kaufen kann, was ich eigentlich wirklich begehre. Es sind aber andere Abstraktionen im zeitlichen Maßstab denkbar. Ich möchte unbedingt einen Gegenstand – ein Luxusauto, eine schöne Wohnung, den neuesten Computer –, aber ich habe nicht das entsprechende GeldGeld, um mein BegehrenBegehren zu stillen: Miete, Kredit und Leasing machen das Unmögliche möglich.

In diesem dynamischen Prozess zunehmender Abstraktion wird die Barzahlung zum steinzeitlichen Akt deklariert (wie in einer WerbungWerbung für die Visa-Card); das GeldGeld verflüchtigt sich imaginär in die Visakarte. Die Karte, die das Geld unsichtbar macht, wird mit dem Akt des Sehens verknüpft, das im Wort „Visum“ steckt. Die Visa-Karte ist ein kultureller Sichtvermerk für die mit dem Geld vollzogene kulturelle Abstraktion. Dabei wird der durch das Geld repräsentierte Prozess des Wertens und Tauschens zum Selbstzweck. Im Tausch manifestiert und inszeniertInszenierung, inszeniert sich das BegehrenBegehren dessen, der es sich leisten und der es realisieren kann.

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