Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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Die entscheidende Pointe von SimmelsSimmel, Georg Kulturtheorie besteht darin, dass er GeldGeld als kulturelles Phänomen und als MediumMedium, als ein Mittel begreift, das zwischen DingeDinge und Menschen tritt. Wobei dieses Medium nicht einer spezifischen, ethnischEthnie, ethnisch, religiösReligion, religiös oder sprachlich bestimmbaren Kultur (Kultur I → Kap. 1) zugeschrieben und auch nicht in seiner historischen Genese beleuchtet wird. Das Geld ist schlicht die Münzprägung einer voll entwickelten, kulturell scheinbar unspezifischen Modernität.

SimmelSimmel, Georg untersucht das GeldGeld als ein ‚MediumMedium‘ des modernen LebensLeben, Lebens-, -leben, das nicht nur die Welt der Ökonomie bestimmt, sondern eine ganz spezifische Kultur beinhaltet. Er abstrahiert, anders als etwa VicoVico, Giambattista und HerderHerder, Johann G., von der ethnischenEthnie, ethnisch DifferenzDifferenz ganzer umfassender Kulturen (Kultur I). Der – kontrastive – Zusammenhang zwischen der vormodernenModerne, modern, -moderne okzidentalen und der modernen, sich globalisierenden Geldkultur wird nicht hinterfragt; von daher lässt sich auch kaum die Frage stellen, warum bestimmte Gruppen nicht nur in der arabischen Welt die westlich-amerikanische Kultur ablehnen, weil sie als ‚modern‘ oder weil sie als kulturell different, d.h. als unvereinbar mit den Werten der eigenen Kultur empfunden wird. Im ersten Fall interpretiert man diesen Konflikt als ein Drama der Moderne, im zweiten als einen (medial inszeniertenInszenierung, inszeniert) Konflikt von Mega-Kulturen. SimmelsSimmel, Georg Analyse der modernen Kultur abstrahiert also – im Gegensatz etwa zu SpenglerSpengler, Oswald – von deren raumzeitlichem, d.h. kulturellem und historischem KontextKontext und folgt damit bis zu einem gewissen Grad dem SelbstbildSelbstbild einer Moderne, die sich als universal und globalGlobalisierung, global versteht und missversteht.

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