Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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Ähnlich wie bei FreudFreud, Sigmund, sind seine expliziten Aussagen und Begriffsbestimmungen im Hinblick auf ‚Kultur‘ aus heutiger Sicht vergleichsweise traditionell, operieren sie doch nicht selten vonehmlich mit der binären Opposition von Kultur und NaturNatur, auch wenn er dabei betont, „daß Kultur und Natur nur zwei verschiedene Betrachtungsweisen eines und desselben Geschehens sind“.2

Das Innovative seiner Überlegungen kommt zumeist in seinen kleinen essayistischen Medaillons zum Vorschein, etwa in seiner Analyse von scheinbar nebensächlichen Gegenständen, Vorrichten und Artefakten wie dem Bilderrahmen, dem Henkel, dem Fenster, der Tür oder der Brücke, die allesamt einen Schlüssel zu SimmelsSimmel, Georg Verständnis von Kultur als einem prozessualen, relationalen und medialen Großphänomen beschreiben, das durch Mechanismen wie Öffnen und Schließen, durch Exklusion und Inklusion, durch mediale An- und Abwesenheit oder durch Kontextualität bestimmt ist.

Zugleich und anders als viele traditionelle aber auch gegenwärtige Denker in diesem Feld ist SimmelSimmel, Georg einer der wichtigsten Theoretiker der ModerneModerne, modern, -moderne und ihrer ganz spezifischen kulturellen und gesellschaftlichenGesellschaft, gesellschaftlich LebensbedingungenLeben, Lebens-, -leben. Der Begriff der Modernität, der in den angelsächsischen Kulturstudien wie in den deutschen Kulturwissenschaften eher unterbelichtet geblieben ist, umfasst mehrere Bereiche, den gesellschaftlichen, den kulturellen und den philosophischen. Die zentrale Frage SimmelsSimmel, Georg lautet: Was macht diese moderne Kultur aus, was macht sie eigentlich so unvergleichlich?

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