Читать книгу Frau & Rennrad. Handbuch für die Hobbyradsportlerin онлайн
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Es ist nicht nur eine äußere Verwandlung, sondern ganz sicher auch eine innere. Und ich brauche keine komischen Schritte mehr zu hopsen oder Gewichte zu schwenken.
MARIJN ÜBER …
… das Dreißigerdilemma
Es war November 2008. Ich war seit einigen Tagen 30 Jahre alt. Das gefiel mir gar nicht. Dreißig: der Anfang vom Rest des Lebens. Einen guten Job bei einer Fernsehsendung, eine tolle Wohnung und einen großartigen Partner hatte ich schon. Kinder waren der nächste Schritt auf der Liste der Erwartungen.
»Geht es jetzt echt so weiter?«, fragte ich mich. Ganz schön, aber auch so … ernst. Erwachsen. Und unheimlich. Zufällig hatte ich in diesem Sommer mit Radfahren angefangen. Auf einem Rennrad. Das lief gar nicht schlecht, und es gab so einige Männer, die meinten: He, du fährst so schnell, du solltest Rennen fahren! Aber wer macht das denn bitte, wenn er gerade 30 Jahre alt geworden ist? Bleib mal auf dem Teppich.
Aber dann dachte ich, warum eigentlich nicht? Ich fand Rennradfahren einfach toll. Der Wind, der am Körper entlangstreicht, die Sonne auf meinem Gesicht, die Geschwindigkeit. Dem Körper das Maximale abverlangen. Die intensive Befriedigung, wenn man das erste Mal die Spitze eines Hügels erreicht hat. Radfahren macht das Leben so einfach: treten, Muskeln anspannen, atmen. Fahren. Kein Gegrübel, kein Gemecker. Ein leerer Kopf und ein volles Herz.