Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Auf dem zweiten Teil der Schleife erreichten wir den steilsten Anstieg der Strecke. Der Hügel befand sich rund 15 Kilometer vor dem Ziel und war normalerweise die entscheidende Stelle im Rennen. Würden alle anderen Lance einfach den Sieg überlassen? Auf jeden Fall hatte er uns allen mächtig Angst gemacht.

Blitzartig sah ich Bobby an die Spitze schnellen. Es war eine tollkühne Attacke, die den Zorn nur noch weiter schürte. Lance setzte nach.

Dann war ich an der Reihe. Ich zog das Tempo an, ohne mich umzuschauen, nicht zuletzt aus purer Angst. Ich fuhr einfach weiter, als wäre ein Löwe hinter mir her.

Bobby fuhr mit ein oder zwei weiteren Top-Junioren zu mir auf.

»Wir haben ihn abgehängt«, brüllte er. »Auf geht’s!!«

Und auf ging es. Wir wussten, dass Lance wie ein verwundetes Tier kämpfen würde, um wieder zu unserer Gruppe aufzuschließen und uns eine Lektion zu erteilen. Also fuhren wir wie entfesselt, um den Konsequenzen unseres Aufbegehrens zu entgehen. Wir hatten das Alphatier verwundet und allein zurückgelassen. Auf der letzten Abfahrt, als es wieder nach Moab hineinging, setzte ein bitterkalter Schneeregen ein, aber ich glaube, keiner von uns bemerkte es, denn wir sprinteten alle um unser Leben. Wir riskierten alles in den glatten, nassen Kurven.

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