Читать книгу A votre santé. Der Coach im Weinberg онлайн
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Auch hier gilt: Der Wein ist – im Sinne systemischer Denkmodelle (z. B. Maturana und Varela) – ein autopoietisches Wesen, das Informationen von außen zwar aufnimmt, dann aber eigenständig entscheidet, was ihm angemessen erscheint.
Der Winzer sollte also Angebote machen – und das schon ab Beginn der Pflanzung – und den Wein so in seiner Entwicklung begleiten. Der Versuch, ihm über ein strenges Korsett eine bestimmte Entwicklung instruktiv zu verordnen, muss scheitern. Kein zufriedener Pädagoge möchte die Erfahrung mit den Schülern missen, die sich im Rahmen günstiger Lernbedingungen zu individuellen Persönlichkeiten – mit Ecken und Kanten – entwickeln. Und es wäre gut für die Gesellschaft, wenn sie diese Ergebnisse gegenüber einer uniformen Zurichtung auf Numerus-clausus-Kriterien angemessen honorieren würde.
Ohne die Analogie zu pädagogischen Bemühungen allzu sehr strapazieren zu wollen: Auch im Weinbau gibt es natürlich zusätzliche Hilfen bis hin zu »sonderpädagogischen« Maßnahmen, wenn Entwicklungsprozesse aus dem Ruder laufen oder die individuellen Entwicklungspotenziale und Vorschädigungen besondere Maßnahmen nahelegen.