Читать книгу Schützenhilfe. Kriminalroman онлайн

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Ich legte auf und warf einen Blick hinaus auf die Aare. Sie wechselte ihr Erscheinungsbild täglich, manchmal stündlich, und zwar in Temperament, Form und Farbe. Im Sommer, manchmal bis spät in den September hinein, konnte sie dahintrudeln, langsam und in einem Blau, das es sonst nur in Bergseen zu sehen gibt, so klar, dass man jeden einzelnen Kieselstein auf dem Grund glitzern sehen konnte. Dann lockte sie jeden guten Schwimmer zu einem Bad. Und an lauen Abenden bekam sie einen Glanz wie Kinderaugen bei Kerzenschein, und im Winter, besonders im Winter, zeigte sie sich unergründlich, fast schwarz, mit einer Oberfläche, die an eine gehämmerte Eisenplatte erinnerte und tödliche Kaltherzigkeit ausstrahlte.

Heute zeigte sie sich aufgewühlt, wie gesagt, war stärker in Eile als üblich, ihre Farbe glich einer Olivenseife aus Palästina, und sie führte Schaum, Laub und kleine Äste mit sich. Heute lud sie nicht zum Baden ein, heute schreckte sie eher ab, obschon sie noch gute sechzehn Grad warm war.

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