Читать книгу Nicht Anfang und nicht Ende. Roman einer Rückkehr онлайн

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Die Mutter Brasca hatte mitten in der Nacht das Lämpchen mit einem Bröselchen Butter angezündet, um einen Blick in die Wiege zu tun, wo das Jüngs­te lag. Und als der Mann über die Verschwendung schimpfte, hatte sie weinend geantwortet: «Jetzt können wir nicht einmal mehr Licht machen, um unsere Kinder sterben zu sehen.» Tatsächlich hatten sie am nächsten Morgen zum Ave wieder einmal die Totenglocke für ein Brasca-Kind geläutet.

«Merkt es euch, Kinder, auch wenn ihr so alt werdet wie der allocco, werdet ihr nicht Zeit genug ha­ben, dem Herrgott für alles zu danken, was er euch ge­geben hat», sagte unsere Mutter. Dann wischte sie sich die Tränen ab und blieb eine lange Weile stumm, weil sie sich an unsere Vittorina erinnerte.

«Ich bin mit schuld daran, dass die Kleinsten sterben mussten», erzählte mir vor ein paar Jahren die arme Caterina, die Älteste der ganzen Brasca-Schar, die als Einzige im Dorf geblieben und alt geworden war. Und sie erklärte: «Ich sollte sie füttern, aber ich hatte solchen Hunger – wenn ich kostete, ob der Brei richtig warm war, konnte ich nicht der Versuchung widerstehen, ihn zu verschlingen …»

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