Читать книгу Nicht Anfang und nicht Ende. Roman einer Rückkehr онлайн

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Ich sehe sie noch vor mir, wie sie mit ihren struppigen Köpfen und ihren zerfetzten Lumpen in der Schule saßen, und in diesen Lumpen und Fetzen konnte ich für mein Teil die Hemden meines Vaters, meine eigenen Hosen und Don Giuseppes Soutane erkennen. Schulhefte hatten sie, weil die von der Gemeinde bezahlt wurden, aber schmutzigere Hefte hat es nie gegeben: große, zittrige Buchstaben und dazwischen Fettflecken, Tintenkleckse, Tränenspuren, zerquetschte Läuse und was man sonst noch will. Wo immer die armen Kinder hinkamen, wimmelte es nachher von Flöhen und Läusen. Die Läuse waren am schlimmsten, aber ich muss sagen, dass sie sich bei uns zu Hause niemals richtig einnisteten, denn unsere Mutter sparte nicht mit Wasser; wenn wir welche von der Schule heimbrachten, weil wir die Köpfe mit den Brasca zusammengesteckt hatten, sagte die Mutter seufzend, wir müssten Geduld ha­­ben, das Jesuskindlein in Nazareth hätte sicher auch Läuse erdulden müssen. Uns rasierten die Eltern den Schädel – wenn es Not tat, sogar den Mädchen – und wuschen uns immer wieder mit Wasser und Tabaklauge, aber wie konnte es bei den Brasca aussehen? Eine solche Kinderschar, der Brunnen weit entfernt, und die Mutter erholte sich zwischen einer Geburt und der nächsten nicht mehr so weit, dass sie das Bett verlassen konnte. Zum Glück schaute der Herrgott von Zeit zu Zeit hinab und holte sich ein Engelchen.

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