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Der Schriftsteller S. und andere Kollegen sind mir gram wegen meiner Kritik, ich komme mir schon fast ein wenig kriminell vor. Was ist das Delikt? Ich habe den Realitätsgehalt von Walters Buch (und Koerfers Film) nach meinem Gefühl und Verstand abgehandelt, habe den Autor an seinem eigenen Anspruch gemessen, in einer Zeitung mit kleiner Auflage, die vorher ganzseitig ein uneingeschränktes Lob auf dieses Buch gebracht hatte. Das Thema schien mir wichtig genug, ich schrieb so ehrlich wie möglich. (Natürlich bin ich nicht gegen Fiktion schlechthin, nur weil ich die verunglückte Fiktion von Otto F. Walter kritisiere, die von einer, wie mir scheint, ungenau erfassten Realität ausgeht. Mein Lieblingsautor ist Joyce, nicht unbedingt ein Dokumentarist, und als nach meinem Artikel über ihn, WOZ 6/82*, * Abgedruckt in «Vorspiegelung wahrer Tatsachen», S. 102. fünf Leute mir sagten, sie hätten IHN daraufhin zu lesen begonnen, war ich glücklich wie selten). Auf diesen Artikel konnte Walter antworten im Blatt, so viel über mich wie ich über ihn, ganz ausführlich. Darauf gab es noch Leserbriefe. Unterschlagen wurde nichts, jeder Leser kann sich eine Meinung bilden. Nicht anzunehmen, dass ein Artikel in der WOZ, bei der kleinen Auflage, für Walter geschäftsschädigend war: das Buch läuft weiterhin prima. Nachdem in den grossen Zeitungen alle Besprechungen hierzulande sehr positiv für Walter gewesen sind, komme ich abschliessend zur Überzeugung: Das Delikt ist der Dissens.