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Niklaus Meienberg

Im eigenen Land

Ausgewählt und zusammengestellt von Marianne Fehr, Erwin Künzli und Jürg Zimmerli

Limmat Verlag

Zürich

Zug, sein Charme und seine Zuzüger

Man kann sich der Stadt Zug – wie nett liegt sie im Schutz ihrer Türme am Wasser! – auf verschiedene Weise nähern, vom See her zum Beispiel, aber auch auf dem ebenen Landweg von Baar oder Oberwil, oder vom Berg herunter kann man auch kommen und sieht sie dann hübsch konzentriert (Altstadt) in der Tiefe liegen und metastasenartig, krebsgeschwürmässig in Richtung Zürich wuchern (das Neue). Kommt man vom See, so geniesst man dieselbe Perspektive wie Margret Thatcher, die energische, welche sich bekanntlich immer wieder ferienhalber auf dem Landgut der Familie Glover-Hürlimann erholt und bei dieser Gelegenheit der zugerischen Masseuse A. ihren Rücken zur Massage darbietet (kneten, aufstreichen, groblockern, rundstreichen, feinlockern, Rügeligriff, falscher Kammgriff, Heizgriffe).

Unweit des Glover-Hürlimannschen Landgutes liegt die alte Herrschaft Buonas, heute im Besitz der Witwe Bodmer, riesiges Gelände mit bemerkenswerten Bäumen, leerstehendem Schloss, Herrschaftshaus und etlichen Bediensteten. Dort befindet sich ein unabsehbar grosses Stück Natur noch im besten Zustand, der aber leider nur von Frau Bodmer, ihren Gästen und Bediensteten goutiert werden kann, denn der Zutritt ist verboten, das Seeufer bleibt prinzipiell unzugänglich. Der Blick auf Zug jedenfalls ist von dort aus auch sehr lohnend, wie der Reporter bestätigen kann, der an einem Sonntagnachmittag, als er nach einer Woche Zug über die zugerischen Verhältnisse in aller Ruhe meditieren wollte, von einem Bodmerschen Gärtner mit harschen Bemerkungen weggewiesen wurde.

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