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Frau Gyr gilt in Zug als Sehenswürdigkeit, liess und lässt sich in der Stadt kaum blicken, lebt zurückgezogen; und so kamen sich der Fotograf Gretler und ich denn auch sehr privilegiert vor, als ihr Enkel, der freundliche Ethnologe Daniel Brunner, uns eröffnete: Heute besuchen wir die Grossmutter! Nach kurzer Fahrt betraten wir das Seegrundstück, der Blick ging nach Buonas hinüber, dann zum Gyrschen Herrensitz und zur oberhalb der Kantonsstrasse liegenden Kapelle, in welcher Pater Alberik Zwyssig die Hymne «Trittst im Morgenrot daher» erfunden hat; und dann sahen wir eine Frauensperson, die energischen Schrittes uns entgegenstrebte und mit hellklingender Stimme interpellierte – «was mached Sie do im Garte?» Es konnte sich dabei unmöglich um die hochbetagte Grossmutter handeln und war denn auch wirklich nur eine ihrer Töchter, Mutter des Ethnologen Daniel Brunner und Gattin des Landis-&-Gyr-Verwaltungsrates Andreas Brunner, der seinerseits ein Sohn des bekannten Theologen Emil Brunner ist; und wurden wir von ihr vorerst energisch des Grundstückes verwiesen, und nur auf die besonders eindringlichen Bitten ihres Sohnes Daniel hin wurde uns doch noch ein kurzer Zutritt bei der Witwe Gyr gewährt.

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