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Dr. Rudolf Mosimann will auch nicht mehr, als er bereits schon hat. Er gehört zu den Schweigsamen, das heisst, er redet, aber sagt nichts. Dieser aufstrebende Jurist, in glücklicher Bürogemeinschaft mit seinem Schwiegervater und Dichter-Juristen Stadlin lebend, – ist Verwaltungsrat der Marc Rich und war bis vor kurzem Staatsanwalt des Kantons Zug, wurde dann vom Regierungsrat in seinem Amt suspendiert bis auf weiteres, damit es, falls gegen diese Firma hätte ermittelt werden müssen, zu keinen Interessenkollisionen käme. Sein Schwiegervater ist Präsident der Justizprüfungskommission, welche das korrekte Funktionieren der Justiz überwachen soll. – Eigentlich hätte Mosimann ja auch als Marc-Rich-Verwaltungsrat zurücktreten können, um das immerhin viel würdigere Amt des Staatsanwalts zu behalten; aber anderseits ist die Marc Rich und Co. soviel gewaltiger, rein von ihrem Umsatz her (15 Milliarden Dollar), als der Kanton Zug mit seinem Jahresbudget von 166 Millionen Franken (Aufwand), dass man einem gesund empfindenden Zuger Juristen nicht vorwerfen kann, am richtigen Ort demissioniert zu haben. Und überhaupt: Was ist gegen die Marc Rich und Co. einzuwenden? Wir sind doch alle gegen das Lädelisterben, sagt Mosimann. Zwischenhandel ist nötig, im Rohstoffsektor genau wie bei den Lebensmitteln, und wir wollen doch die Kleinen nicht ausrotten!

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