Читать книгу Terra matta. Drei Erzählungen онлайн
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Die Bande formierte sich auf dem Platz im Karree und gab Acht auf die Fenster, und der Bürgermeister, der beim Brunnen stand, rief:
«Mattirolo, Mattirolo. Was willst du?»
Er näherte sich ihm und nahm ihn unter freundschaftlichem Getue beiseite, hielt ihm eine Predigt: Was sind denn das nur für Sachen! Die gehören sich doch nicht – in der Nacht durch die Dörfer zu ziehen mit so viel bewaffneten Leuten!
Mattirolo sagte, es gebe nichts zu essen; es sei ihre Absicht, ruhig durch den Ort zu ziehen, um den Mais zu beschlagnahmen. Doch seien am Tor Schüsse gefallen. Der Anwalt versuchte ihm zu erklären, dass es zu dieser Stunde und bei so viel Leuten unmöglich sei, Essen zu finden.
«Verfluchte Reiche! Dann will ich dreissigtausend Lire!»
«Das ist zu viel. Wo soll ich sie denn hernehmen?»
«Dann rücke fünfzehntausend Lire heraus, damit man diesen Männern etwas zu essen geben kann!»
«Wo soll ich denn um diese Zeit eine solche Summe finden?»
«Wenigstens hundert Goldzechinen!»
«Unmöglich!»
Und als der Bürgermeister sich ihm am Arm einhängte, stürzten sich die Aufständischen auf ihn, weil sie meinten, er wolle ihn festnehmen. Statt dessen gingen die beiden zum Beinhaus und diskutierten. Bis der Amtsträger schliesslich die Hand in seine Rocktasche steckte und eine Handvoll Münzen herausholte. Er gab sie ihm und fügte bei, er werde auf den Zeitpunkt ihrer Rückkehr aus Capolago ein schönes Geschenk bereithalten.