Читать книгу Tanner. Kriminalroman онлайн

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Er war es leid, gegen die Übermacht der Großbanken, mit all ihren Verflechtungen des Großkapitals und der Politik, ständig den Kürzeren zu ziehen, zumal er sich mit seiner Sturheit in vielen Kreisen unbeliebt gemacht hatte. Deswegen hat er, ohne lange zu überlegen, die Chance ergriffen, um dem ganzen Mief zu entfliehen. Viele haben ihm sicher nicht nachgeweint.

Ob Emma geweint hat?

Entschuldigung! Die Bank ist nicht zum Liegen. Die Bank ist zum Sitzen und ich sitze jeden Nachmittag auf dieser Bank!

Eine kleine Mager süchtige mit rotem Kopftuch und in jeder Hand zwei prall gefüllte Einkaufstaschen steht vor ihm. Er erhebt sich und bietet ihr großzügig den Ostteil seiner Behausung an.

Danke, junger Mann, sagt sie streng und stellt seufzend ihre Taschen ab.

Aus der einen holt sie einen Lappen und wischt die Bank sauber. Und zwar da, wo Tanners Kopf lag, nicht die Füße. Dann entnimmt sie einer anderen Papiertasche ein geblümtes Kissen und legt es auf die Bank. Sie setzt sich ächzend auf das Kissen, streicht auf ihren Knien die nun leere Tragtasche glatt und faltet sie minutiös auf Briefumschlaggröße. Zwei der Taschen bleiben zu ihren Füßen und die dritte stellt sie, wahrscheinlich als Wiederaufbau der Mauer, exakt in die Mitte zwischen sich und Tanner.

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