Читать книгу Die Befreiung der Schweiz. Zum bedingungslosen Grundeinkommen онлайн

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Und Sie müssen mit Ihrer Musik Geld für den Lebens­unterhalt einspielen.

Ja, jetzt ist es anders, und ich habe auch Verantwortung für andere. Generell herrscht heute in der Schweiz ein hoher Druck, dass man im Prinzip gar nicht mehr kreativ sein kann.

Als ich begonnen habe, Texte zu schreiben, gab es wenige Leute in meinem Umfeld, die glaubten, ich mache etwas Vernünftiges. Damals machte ich einfach. Jetzt sind zwanzig Jahre vergangen, wir haben dreizehn CDs herausgebracht. Zwar weiss ich immer noch nicht, ob diese gut sind. Doch ich konnte genau das machen, was ich wollte. Das funktionierte aber nur dank Leuten, die an mich geglaubt hatten, die zwar dachten, dass ich spinne, aber dass es schon gut komme mit dem, was ich tue.

Vielleicht haben Sie damals in Ihrer Jugend das Lebensgefühl des Grundeinkommens schon gelebt. Welche Änderungen prognostizieren Sie, wenn die ganze Schweiz dieses heute einführen würde?

Die Faulen dürften endlich faul sein. In unserer Ge­sellschaft ist die Faulheit verpönt. Ich aber glaube, dass Faulheit vielmehr eine Vorbedingung ist, um kreativ zu sein. Heute werden die Leute von ihrer Arbeit fast zu Tode gehetzt. Man hat keine Zeit zum Überlegen und um sich selber zu finden. Man verliert die Balance. Wer die Faulheit im Sinne von Musse nicht zulässt, kann nicht kreativ sein und bleibt wie der Hamster im Rad. Zeitliche Räume schaffen auch geistige Räume. Und die sind wichtig.

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