Читать книгу Die Stimme des Atems. Wörterbuch einer Kindheit онлайн

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Als Holderegger mit Donnerknall, begleitet von unheimlichem Knistern, das elegante Schränkchen für die Tischwäsche auf die Dielen des Esszimmers plumpsen lässt, sagt er zu mir, der in rückhaltloser Bewunderung seiner Könnerschaft und Bärenkräfte nebenher gelaufen ist: Früe it Hose git starchi Manne, hä? Itz holemer de nööchscht Siech. Um neun sind wir wieder an der Grabenstrasse.

Der Tag wird lang, erstickt beinahe unter schwerem klebrigem Blau, die Luft simmert, die Sonne trommelt, besseres Zügelwetter kann man sich nicht wünschen. Holderegger schleppt und buckelt Stück um Stück ins Haus über der Stadt. Irgendein Grossmöbel, das nicht die Treppen hinaufgetragen werden kann, sehe ich an Seilen vor der Hausfassade trudeln, woraus ich heute schliesse, dass Holderegger seinerseits kurzfristig einen Dienstkollegen engagiert haben musste; einer melkt am Flaschenzug, der andre mostet das schwere Stück durch ein Fenster ins Innere; es kratzt, knirscht, scherbelt, aber es geht, denn es muss, doo gits käi Bire. Was meine Begeisterung zusätzlich nährt, ist die an Bemerkungen ablesbare steigende Beunruhigung der Mutter. Scho wider isch zFurnier abgschlage, uder Schpiegu rächts ader Psüüche het ou eSchprung! Der Vorgang, dem ich Schritt für Schritt beiwohnen darf, muss von hoher Bedeutsamkeit sein.

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