Читать книгу Schwarze Frau, weisser Prinz онлайн

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Die Erwachsenen lagen auf ihren Tüchern oder in Liegestühlen, weit weg von uns. Sie luden uns nie zum Spielen ein, und wir verstanden nicht warum. Wir wollten eigentlich nicht immerzu hinsehen. Insgeheim fragte ich mich oft, woher diese Leute kamen. Ich wollte sie beriechen, sie spüren, sie kennenlernen. Ich wusste nicht, dass diese Leute so viel Hass gegen uns in sich hatten, dass sie einige von uns gar töteten. Ich wusste nicht, dass ich in ihren Augen ein Affe war. Ich wusste nicht, dass ich eine Schwarze war und damit zweitklassig. Allein schon ihnen nahe zu sein war wie das Paradies, wie eine andere Welt. Und diese Welt war perfekt, dort konntest du alles haben, was du wolltest. Wie war das nur möglich? Sie vergossen kein Blut, sie waren Gottes Volk, deshalb sahen sie so unberührbar aus.

Sie amüsierten sich, Jungs und Mädchen spazierten händchenhaltend dem Strand entlang. Sie packten ihre Getränke aus – ich hätte fürs Leben gern eine eisgekühlte Fanta gehabt. Sie packten ihr Picknickgeschirr aus: Porzellanteller, silberne Gabeln, nur für den Strand! Wir assen zu Hause meistens mit den Händen, und ich hätte gerne gewusst, wie es war, eine echte Silbergabel in den Händen zu halten.

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