Читать книгу Schwarze Frau, weisser Prinz онлайн

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Ben und ich liebten diese wertvollen Stunden. Wir hüpften ins Wasser, spielten und bespritzten uns. Meistens war Ben sehr grob, Salzwasser kam mir in die Augen. Wir durften nicht ins tiefe Wasser, Granma liess uns keinen Moment aus den Augen. Manchmal schloss sie sich uns an, kam langsam auf uns zu, hielt ihre handgemachte Unterwäsche ohne Oberteil fest. Sie nahm unsere Ärmchen, um uns für das nächste Jahr zu segnen. Sie gab uns je drei Handvoll salziges Meerwasser zu trinken, rieb uns Kopf und Gesicht mit dem heilenden Wasser ein, murmelte einige Worte. Dann brachte sie uns zurück ans Ufer und gab uns unter einer Palme etwas zu essen. Wir sassen einander gegenüber, assen das Sandwich aus Brot und Butter, und dieses Brot war etwas Besonderes.

Ich konnte in Granmas Gesicht lesen, dass sie stolz und glücklich war, uns bei sich zu haben. Wir waren ihre ganze Welt. Ich blickte ihr so tief in die Augen, dass sie beunruhigt aufschrie: «Paula, starr nicht so!» Dann baten wir sie, uns einen letzten Sprung ins Wasser zu erlauben. «Nein, sagte ich euch, Schluss, hört ihr!» «Ja, Granma», sagten wir enttäuscht. Es hatte in ihrer Familie genügend Tragödien gegeben, sie hatte Angst, wir könnten ertrinken. Mir wäre dies einige Jahre später beinahe passiert. Ich kann bis heute nicht schwimmen. Für viele Leute in St. Lucia war das Meer zum Heilen und Fischen da, oder einfach zum Anschauen und Träumen, aber nicht zum Schwimmen.

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