Читать книгу Schwarze Frau, weisser Prinz онлайн

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In meinem ersten Buch, Go, Josephine, go, sprach ich kaum über mein Liebesleben. Ich war noch nicht bereit dazu.

Die Liebe war eigenartig. Sie war schwierig, verletzend, demütigend. Ich habe versucht, meine verwirrenden Gefühle für einen Mann in diesem Buch auszudrücken. Die in meiner Jugend als schockierend empfundenen Gefühle für einen weissen Mann. Ich habe versucht, ehrlich zu sein, zu mir und zu ihm.

Ich bin nicht abgeklärt. Die Verwirrung ist noch immer da. Der Weg, den ich als Frau, als schwarze Frau gehen muss, ist lang. Und mit jedem Schritt lerne ich.

Karibisches Mädchen

Ich sass vor dem kleinen Schindelhaus, inmitten halbhoher, von der heissen Sonne ausgedörrter Rosen. Der Wind blies sanft und warm durch den Cotton-Tree und die Kokospalmen, wiegte sie hin und her. Dies gab mir ein wohliges Gefühl der Verbundenheit. Die Sonne auf dem Nacken, fühlte ich mich eins mit der Natur, ich war bei mir.

Aus Granmas Radio klang Musik. Es stand in einer grünen Lederhülle auf ihrem Schrank, der aus England und darum etwas Besonderes war. Daneben ein weisses Häkeltuch, das ihre selten benutzte Brille enthielt, und ein in England aufgenommenes Foto meines Vaters. Er trug einen weissen Anzug, blickte mich direkt an – nie hätte ich ihm so in die Augen sehen können. Und aus dem Radio erklang eine wunderschöne Melodie, die ich bis heute nicht vergessen habe.

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