Читать книгу Schwarze Frau, weisser Prinz онлайн
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Ich rückte näher an das englische Radio heran. Ich wollte den Mann sehen. Irgendwie kam es mir so vor, als ob ich ihn kannte. Und das Eigenartigste war: Ich wusste, er war weiss. Alles an ihm war rein. Ich versank in Träume, versuchte ihn mir vorzustellen, und die Musik ging mir durch den Kopf, drang in meinen Geist, und ein Gefühl von Sanftheit überkam mich. Aber ich bin so jung, dachte ich dann. Es ist nicht normal für ein Mädchen, sich wegen der Stimme eines Mannes gut zu fühlen. Ich genoss es, aber gleichzeitig fühlte ich mich schuldig. Ich wollte schnell erwachsen werden und dorthin gehen, wo der Sänger war. Vielleicht würde er mich umarmen und mich in seinen Armen wiegen. Warum habe ich keinen Vater, fragte ich mich, wo ist mein Daddy? Ich geriet in Panik beim Gedanken, dass Granma mein Verhalten bemerken könnte, während sie Pfeife rauchend in ihrer Hängematte ruhte. Ich fühlte mich gut, weil ich glaubte, dass jemand meine Gedanken verstand. Diese Stimme, die aus dem Kasten kam, klang persönlich.