Читать книгу Wenn Sie kein Feigling sind, Herr Pfarrer. Werner Kriesi hilft sterben онлайн

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Sie meinen, da wir den Tod mit unseren wissenschaftlichen Errungenschaften immer weiter hinauszögern können, haben wir auch die Verantwortung für den Verlauf unseres Lebens bis zum Ende mehr und mehr in die eigenen Hände genom­men – die Kirche jedoch weigert sich weiterhin, uns auch für den Zeitpunkt des Todes ein Mitspracherecht zuzugestehen?

Wie oft höre ich von kirchlichen Kritikern: «Gott selbst hat uns das Leben geschenkt. Gott allein ist der Herr über Leben und Tod, und deswegen hat der Mensch kein Recht, selber über sein Ende zu entscheiden.» Diese theologisch-dogmatische Formel dient den Kirchen in allen Fragen der Sterbehilfe als Fun­dament und Richtschnur und zugleich als Begründung der Ablehnung. Von Bischofskonferenzen, Pfarrkonventen, Kirchenleitungen, in kirchlichen Publikationen jeglicher Couleur – und nicht zu vergessen, von der römischen Kurie – lesen und hören wir diese theologisch-stereotype Formel in endloser Wiederholung. Sie müssen dafür nur das soeben erschienene Schreiben der Glaubenskon­gregation des Vatikans lesen. Es trägt den Titel: «Schreiben über die Sorge an Personen in kritischen Phasen und in der Endphase des Lebens».24

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