Читать книгу Nach Amerika. Lebensberichte von Schweizer Auswanderern онлайн

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Vater hat bei der AIAG Karriere gemacht, zuletzt als Generalsekretär des Internationalen Aluminiumkartells. Er reiste in den Jahren vor dem Krieg oft nach Paris, London und Berlin. Und er erfuhr auf seinen Europareisen, wie heikel die politische Situation war; schon früh war er davon überzeugt, dass ein Krieg unvermeidbar sei. Er erzählte uns, dass er einmal im Zug in einem Schlafwagenabteil von Berlin nach Stuttgart mit einem hohen SS-Offizier gereist sei, und der habe ihm unglaubliche Dinge erzählt. Vater war eine Zeitlang selber extrem rechts. In Schaffhausen waren viele nazifreundlich, «Fröntler», wie man sagte. Aber als es dann um den Anschluss von Österreich ging, kippten viele der Schweizer Nationalisten, Vater auch.


Heinz als begeisterter Reiter.

Im rechtsrheinischen Schaffhausen, so fand mein Vater, seien wir als Familie wegen eines drohenden Kriegs exponiert. Es wäre gut, wenn er ein Bauerngut im Innern des Landes hätte. Im Falle eines Falles könnten wir dort leben und uns selber versorgen. Er reiste in der ganzen Ostschweiz herum auf der Suche nach einem geeigneten Bauernhof. Am Rande von Richterswil am Zürichsee kaufte er sich schliesslich im Sommer 1939 einen Hof mit Umschwung. Heute steht der mitten im Dorf. Wir probieren seit Jahren, das Land zu überbauen – das ist sehr schwierig und stösst auf massiven Widerstand aus der Nachbarschaft; Richterswil ist mittlerweile ein Vorort von Zürich und das Land ist sehr begehrt.

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