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Am Bodensee.

Es hat sich einfach so ergeben mit Ilse. Anders kann ich es nicht sagen. Im Herbst 1953 beschlossen wir, uns zu trennen und organisierten eine kleine Abschiedsparty. Ein halbes Jahr später trafen wir uns zufällig auf der Strasse wieder und waren beide unendlich glücklich – und seither hat sich daran nichts geändert.

Im September 1952 hab ich die Matura geschafft – «tout just» allerdings. Studieren wollte ich nicht gleich, lieber arbeiten. Das Praktikumsjahr, in dem ich in der VOLG-Zentrale in Winterthur Kartoffeln verkaufte und die Bilanzen der verschiedenen landwirtschaftlichen Genossenschaften korrigieren musste, ist unvergesslich. Dort lernte ich, dass auch eine Differenz von nur zwei Rappen zwischen Soll und Haben nicht akzeptabel ist; eine Bilanz muss aufgehen, in jedem Fall.

Die Schweizer Armee wollte mich bei der Aushebung 1952 nicht, obwohl ich sportlich und gut trainiert war. Die Relation zwischen Brustumfang und Grösse stimmte nicht. Sie sagten, mein Brustumfang sei zu klein; ich behauptete dagegen, ich sei einfach zu lang. Dabei wäre ich so gerne Offizier geworden wie mein älterer Bruder; der hat mir imponiert. Und überdies wäre damals eine Offizierslaufbahn für Karriere und Beziehungen von Vorteil gewesen.

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