Читать книгу Inspiration Schweiz. 70 Autoren, Künstler, Musiker, Schauspielerinnen an 70 Schauplätzen онлайн

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Wie kam es, dass der Zweikampf zweier Engländer ausgerechnet im Haslital stattfand? Die Reichenbachfälle waren schon im 19. Jahrhundert eine Attraktion, sie machten Meiringen zu einem «Top Shot» auf der Landkarte der englischen Touristen, auch wenn die das damals noch nicht so nannten. Laut Thomas Cook, dem massgeblichen Reiseführer, musste man auf der Brücke gestanden und in den Abgrund geschaut haben, wenn man in der Schweiz gewesen sein wollte, und Cooks Wort war Gesetz. Auch Arthur Conan Doyle stand hier an einem Augusttag des Jahres 1893, schwer beeindruckt, wie er sich in seinen Memoiren erinnert: «Es war ein schrecklicher Ort und ein, wie ich dachte, würdiges Grab für den armen Sherlock, auch wenn ich mit ihm mein Bankkonto begraben würde.»

Der eigentliche Mörder des Superdetektivs war natürlich nicht Moriarty, sondern sein Schöpfer: Er wollte ihn endlich los sein. Der Erfolg der Serienfigur wuchs ihm über den Kopf, wurde ihm unheimlich und lästig zugleich. Conan Doyle, eigentlich Mediziner, wollte als Autor historischer Romane berühmt und unsterblich werden, nicht mit Ne­ben­werken, wie er die Geschichten um den genialen Kriminalanalytiker betrachtete. Seit diese im «Strand» erschienen, einem Magazin mit Millionenpublikum, verdien­te er nicht nur fürstlich daran, sondern wurde mit Briefen und Anfragen überhäuft, die viel häufiger gar nicht an ihn, sondern direkt an sein Geschöpf gerichtet waren: Er möge doch freundlicherweise in diesem oder jenem rätselhaften Kriminalfall tätig werden.

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