Читать книгу Inspiration Schweiz. 70 Autoren, Künstler, Musiker, Schauspielerinnen an 70 Schauplätzen онлайн

68 страница из 76

Das idyllische Landhaus auf dem auch heute noch grünen Hügel bei Luzern hatten sie zusammen während einer Schifffahrt im März 1866 entdeckt. Bereits im April zog Wagner ein, damals noch allein (Cosima folgte 1868). Die Miete von 5000 Franken jährlich bezahlte der Bayern-König Ludwig II., der Wagner schon seit Jahren verehrte und finanzierte und bald auch in Tribschen auftauchte. «An diesem jungen Könige hat die Kunstwelt einen trefflichen Thea­ter-Direktor eingebüsst», lautete der spitze Kommentar im «Luzerner Tagblatt». Ludwig II. selbst scheint sich eher als Opernfigur gesehen zu haben, jedenfalls liess er sich bei Wagner als Walther von Stolzing anmelden, als den noblen Protagonisten der «Meistersinger von Nürnberg» also, die in jener Zeit entstanden.

Überhaupt waren es produktive Jahre für Wagner. Ne­ben den «Meistersingern» schrieb er in Tribschen den dritten Akt des «Siegfried» und begann mit der «Götterdämmerung». Ausserdem überarbeitete er seine Hetzschrift über «Das Judentum in der Musik», die er neu unter seinem eigenen Namen herausbrachte (die erste Version war 1850 unter dem Pseudonym K. Freigedank erschienen).

Правообладателям