Читать книгу Inspiration Schweiz. 70 Autoren, Künstler, Musiker, Schauspielerinnen an 70 Schauplätzen онлайн

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Die grossen Wanderungen, auf denen er schon in den 1850er-Jahren die Innerschweiz kennen gelernt hatte, waren ihm inzwischen zu anstrengend; wenn schon, liess er sich mit seiner Gattin in einer Sänfte auf den Pilatus tragen. Aber die Landschaft um seinen «Lieblingsberg», die Rigi, fand zweifellos ein Echo in seiner Musik: etwa wenn in der Nornenszene der «Götterdämmerung» die Sonne den Nebel zerteilt. «Wo noch ein Grashalm wächst, ist die Möglichkeit für Goethe und Schiller da», zitiert ihn Cosima, «aber wo bloss Stein ist, da ist Ruhe, da ist der Platz für Götter.» Beim Blick in die Berge dürfte er sich seinem Opernpersonal durchaus nahe gefühlt haben.

Unten, in Tribschen selbst, hausten dagegen keine Götter, sondern neben der Familie Wagner eine Gouvernante, ein Kindermädchen und weiteres Personal; dazu ein Pferd, Hunde, Katzen, Fasane und zwei Pfauen namens Wotan und Fricka. Eine besondere Rolle scheint eine gewisse Vreneli Weidmann aus Embrach gespielt zu haben, die Wagner schon in Genf und München als Haushälterin geschätzt hatte: Jedenfalls, so bemerkten die Zeitgenossen, sollen ihre drei Kinder auffällig ihrem Brotherrn geglichen haben.

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